Das letzte Jahr...

ist wie im Flug an uns vorbeigerauscht.



Baby Ben, wie er die erste Zeit von mir genannt wurde entwickelte sich sehr schnell zu einem kräftigen Jungrüden-
der, wie es sich gehört eine Menge Flausen und Unfug im Kopf hat.
Aus Baby Ben wurde schnell Ben, im Normalfall!
Hin und wieder auch Ben Ben.
Geläufig ist ihm auch der Name Big Ben. Nämlich immer dann, wenn er den Garten oder die Garage auf den Kopf stellt.
Und seit geraumer Zeit zieht sich das Wort East wie ein roter Faden durch sein Leben- im schlimmesten Falle Benjamin.

Es stellte sich sehr schnell heraus, dass dieser junge Mann eine ganz andere Aufmerksamkeit benötigt als Derwen zu seiner Zeit.
Ben ist ein sehr aufgeweckter, gewitzter, immer neugieriger und sehr lernfreudiger Hund.
Er will immer und überall dabei sein.
Und wenn ich sage immer- dann heisst dies, dass selbst die Tür zum Bad kein Hindernis für ihn darstellt.
Selbst die kürzeste Autofahrt birgt für ihn ein Abenteuer und so sollte die Tür zur Garage stehts verschlossen sein.
Es kam schon vor, dass mir auf dem Weg zum Supermarkt ein Ridgebackgesicht im Autorückspiegel zulächelte.

Ben begleitet uns auf allen Wegen.
Sei es nun ein Besuch in der Stadt oder auch auf "einen Absacker" in unserer Lieblingskneipe.
Dort ist er ein sehr gerngesehener Gast, der ohne Kekse von der Wirtin und allen anwesenden Gästen nicht den Platz unter dem Tisch einnimmt.
Everybodys darling, dies ist wohl die passenste Beschreibung für ihn.

Eine Eigenschaft zeichnet Ben besonders aus.
Er ist überaus neugierig, dabei jedoch sehr besonnen- niemals unvorsichtig.
Keine Giesskanne ist zu klein- um nicht wenigstens einen Blick hineinzuwerfen, kein Loch zu tief- es findet sich immer etwas spannendes.
Und kein Winkel im Haus bleibt unerforscht- täglich!
Irgendwelche Hundeschätze finden sich immer in der Garage. Und sei es nur ein Müllsack mit Blättern und Gras, welche an ihren Ursprungsort zurückbefördert werden- nämlich in den Garten.
Hier beeindruckt ihn auch ein lautes Big Ben eher weniger.
Ok, die Blätter sollten es nicht sein, dann eben Eimer und Harke.

Fremden Menschen gegenüber ist er aufgeschlossen.
Doch auch hier beobachte ich immer mehr, dass er diese immer genauer unter die Lupe nimmt.
Nicht jeder Mensch ist gleich sein bester Freund.
Besucher in unserem Haus werden zu Anfang misstrauisch beobachtet und aus sicherer Entfernung "gecheckt".
Werden sie für vertrauenswürdig befunden steht einem Spiel, vor allem Extremskrabbeln nichts mehr im Wege.

Ben ist überaus lernfreudig.
Gepaart mit seinem hohen Spieltrieb verinnerlichte er binnen weniger Wochen die ersten grundlegenden Gehorsamsübungen.
In diesem Punkt macht es uns Ben wirklich einfach.

Wäre da nicht seine extreme Leidenschaft für Fasane, Feldhasen und Co.
Dies stellt speziell für mich immer wieder einen hohen Grad an Herausforderung dar.
Denn mit dem Thema Jagdtrieb musste ich mich zu Zeiten von Derwen nicht beschäftigen.
Die erste Lektion erteilte mir Ben wenige Tage nach seinem Einzug.
Mir ist bis heute schleierhaft, wieviele Feldhasen sich auf einem Acker verstecken können...
Dies heisst nun für mich täglich: den Scannerblick herausgeholt!
Und hier kommt nun der Rufname East zum Einsatz, im Falle einer Scannertrübung meinerseits.
Ich hoffe nun, dass es mir immer mehr gelingt wird seine Lernfreudigkeit und Spielbereitschaft, zu Gunsten der Feldbewohner konsequent einzusetzen.
Wir arbeiten daran...

Es war eine gute und richtige Entscheidung, mich nach dem Abschied von Derwen für Ben zu entscheiden.
Der kleine Mann zeigt mir täglich, dass mein Herz gross genug ist- und dies war meine grösste Sorge, das Leben mit ihm zu teilen.
Eine kleine Persönlichkeit hat sich in mein Herz geschlichen, auf seine ganz spezielle Art und Weise.
Unterschiedlicher könnten Charakteren nicht sein, doch genau das ist es-
so sollte es sein und ich lerne es nun zu schätzen...
Copyright © 2008 Melanie Neth. Alle Rechte vorbehalten