Derwen vom Beerlagerland

Durch dick und dünn, auch wenn es schmerzt...

Nachdem Junghund-, Rockerphase und Erwachsenwerden überstanden war, wollten wir uns den schönen Seiten des Lebens widmen.

Doch meist kommt es anders als man denkt.

Durch private Veränderungen meinerseits plagte Derwen dies und jenes Zipperlein. Es ging soweit, dass ihm binnen kurzer Zeit an Vorder- und Hinterpfoten sämtliche Krallen ausfielen.
Kein Tierarzt konnte uns helfen. Auch Futterumstellung, die Einnahme von Medikamenten und vielem mehr linderte in keinster Weise seine Schmerzen. Geschweige denn war eine Besserung in Sicht.
Nach einem Umzug kehrte ein wenig mehr Ruhe in Derwens und mein Leben. Ich verbrachte viele Wochenenden mit ihm an verschiedenen Orten, die mir und ihm sehr viel Entspannung einbrachten. Ich war ständig unterwegs mit ihm, wollte, dass wir auf andere Gedanken kamen. Denn mitlerweile war mir klar, dass Derwen durch "meinen" Stress völlig neben sich stand. Es funktionierte!

Davon abgesehen, dass sich durch unser Alleinsein die Bindung noch mehr intensiviert hat, gleicht der stehts "unter Strom" stehende Hund mitlerweile einem wahren Lamm. Und wer Derwen kennt, wird dies kaum für möglich halten.
Somit kamen auch die Krallen wieder. Nicht so schön geformt und schwarz, wie sie einmal waren, aber wen interessiert das schon. Er kann wieder über Felder rennen, metertiefe Löcher ausheben und hat wieder Freude am Leben. Eins mit der wichtigsten Ereignisse, die wir nach all dem zu verzeichnen haben.

Mir ist mehr denn je bewusst geworden, wie sehr Tiere an unserem Leben teilnehmen. Sie reagieren überaus sensibel auf äussere Einflüsse. Um dies zu erkennen bedarf es eines grossen Masses an Respekt und intensiver Zuneigung, seinen Hund zu verstehen, um ihm dann letztendlich in Notfällen behilflich sein zu können.

Durch dick und dünn, auch wenn es schmerzt- wir haben auch diese Zeit gemeistert.
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